Interview mit Professor Dr. Georges Tamer

12.09.2025

Interview mit Professor Dr. Georges Tamer

Schwarzer Hintergrund. Mittelgrund zeigt tanzende digitale hellblaue Linien. Im linken Vordergrund ist das schwebende Ergon Buch zu sehen. Die tanzenden Linien sind auch auf den Buchcover, aber in beiger Farbe zu sehen.

Einblicke in die Erlanger Jahrbücher

Die Thematik der interreligiösen Diskurse berührt viele aktuelle politische Themen, darunter die Krise im Bildungswesen. In Deutschland zeigt sich ein Defizit an Arbeitskräften sowie an Lehrenden und Lehramtstudierenden, die sich nicht nur mit der Bildung selbst, sondern auch mit den unterschiedlichen Kulturen im Klassenzimmer auseinandersetzen müssen. Zudem gibt es eine gegenwärtige Diskussion um Migration und die Akzeptanz der verschiedenen Religionen. Der vierte Band „Interreligiöse Kompetenz und Wertevermittlung in der Bildungsarbeit“, das vom Bayerischen Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse (BaFID) herausgegeben wird, befasst sich mit interreligiöser Kompetenz und Wertevermittlung in der Bildungsarbeit auf unterschiedlichen Ebenen. Herr Professor Dr. Georges Tamer, der Direktor des BaFID, gibt Einblicke in die Reihe des Erlanger Jahrbuchs und insbesondere in den vierten Band.

Wie ist die Idee zur Reihe des Erlanger Jahrbuchs für Interreligiöse Diskurse entstanden – und welches Ziel verfolgt sie?

„Das Bayerische Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse (BaFID) an der FAU Erlangen–Nürnberg gibt das Erlanger Jahrbuch für Interreligiöse Diskurse heraus, um die akademische wie auch außerakademische Auseinandersetzung mit den jüdisch-christlich-islamischen Wechselbeziehungen zu fördern. Zielgruppe sind Akademikerinnen und Akademiker sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im deutschsprachigen Raum, die sich in Bildung, interreligiöser Verständigung und Integrationsarbeit engagieren.“

Welche Themen und Fragestellungen stehen im Fokus des aktuellen vierten Bandes?

„Der aktuelle, vierte Band widmet sich der interreligiösen Kompetenz und der Wertevermittlung in der Bildungsarbeit auf unterschiedlichen Ebenen. Er beleuchtet zentrale Faktoren, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt unter veränderten Rahmenbedingungen stärken können.“

Welche Rolle spielt interreligiöse Kompetenz heute in der Bildungsarbeit – und warum ist sie so zentral für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?

„Interreligiöse Kompetenz – also fundiertes Wissen sowohl über die eigene als auch über andere Religionen – ist ein wesentlicher Faktor für die soziale Integration von Menschen verschiedener Herkunft und Religionszugehörigkeit. Dieses Wissen ist eine unverzichtbare Grundlage für gegenseitigen Respekt und bewusste Akzeptanz in einer pluralen Gesellschaft.“

Gibt es einen Beitrag oder Aspekt in diesem Band, der Sie persönlich besonders anspricht – und wenn ja, warum?

„Der Band versammelt wertvolle Beiträge, die das Thema Wertevermittlung in der Bildungsarbeit aus vielfältigen Perspektiven beleuchten. Er spricht mich ganz an.“

Erfahren Sie im Buch mehr über zentrale Faktoren, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt unter veränderten Rahmenbedingungen stärken.

Der Band beinhaltet Beiträge von:

Verena Bikas | Michael Bongardt | Reinhold Boschki | Robin Flack | Janosch Freuding | Siegfried Grillmeyer | Julia Hofmann | Naciye Kamcili-Yildiz | Johannes Lähnemann | Bruno Landthaler | Konstantin Lindner | Ursula Münch | Elisabeth Naurath | Joachim Willems

Interreligiöse Kompetenz – also fundiertes Wissen sowohl über die eigene als auch über andere Religionen – ist ein wesentlicher Faktor für die soziale Integration von Menschen verschiedener Herkunft und Religionszugehörigkeit.

Prof. Dr. Georges Tamer , Lehrstuhl für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft FAU Erlangen-Nürnberg